Es ist das alte Bibliotheksphänomen. Das Buch, das neben dem Buch steht das man eigentlich sucht ist das Interessantere, Lustigere, how ever.
Ich sitze gerade notgedrungen in der Bibliothek und habe zufällig ein echtes Schmankerl entdeckt: 15 Seiten rund um die Frage warum es die Münchner Großbäckerei „Hofpfisterei“ in Nürnberg schwer hat. Fränkisch-Bayerischer Culture Clash aus wissenschaftlichem Niveau. Egal was man über die vergleichende Kulturwissenschaft sagen kann – das fand ich jetzt ausnahmsweise mal richtig sympathisch:
„Im Folgenden soll einer der Gründe genauer untersucht werden, weshalb die Münchner Großbäckerei »Hofpfisterei« Probleme hat in Franken Fuß zu fassen. Es geht um die folkloristische Selbstinszenierung als bayersicher Traditionsbetrieb, insbesondere um das Weißblau als deren augenfälligster Ausdruck. Wahrnehmungsspaziergänge in Frankens Metropole, Belege aus den regionalen Printmedien und Kundengespräche stützen die Annahme, dass es sich bei den Bayernfarben um ein Symbol handelt, das in Franken ungern gesehen wird, weil es hier in ein anderes überliefertes Bedeutungs- und Wertegefüge, in einen anderen Interpreationsrahmen, eingebunden ist. So lässt sich im vorliegenden Fall in der Tat exemplarisch ein interkulturelles Kommunikationsproblem aufzeigen. Denn auch in der Kommunikation zwischen Angehörigen unterschiedlicher Gruppen innerhalb einer nationalen Kultur können interkulturelle Kommunikationsstörungen entstehen, dann nämlich, wenn die beiden Gruppen – hier Altbayern und Franken – in manchen Bereichen jeweils anderen Denkmustern und Werthaltungen unterliegen, kurz über einen anderen kulturellen Code verfügen. So ist zu vermuten, dass die bisweilen in Franken bemerkbare kritische Einstellung gegenüber kurbayerischer Geschichte, Tradition und gegenwärtiger bayerischer Landespolitik zu einem solchen – nach Clifford Geertz – »kulturellen Kontext« beigetragen hat, der den Leitfarben des Unternehmens in Franken eine negative Bedeutung, einen gewissen faden Beigeschmack, verleihen kann.“
aus Götz, Irene: Unternehmenskultur. Die Arbeitswelt einer Großbäckerei aus kulturwissenschaftlicher Sicht. Münster / München / New York / Berlin 1997.
Du wolltest uns damit doch nur zeigen, dass auch du uns nicht nur Mediziner und Juristen was zu tun hast! ;-)
…oder so. Die ersten 20 Seiten von insgesamt 70 Hausarbeit in diesen Semesterferien liegen jetzt im Briefkasten — allerdings leider nicht über Altbayern und Franken ;-)
Hausarbeiten sind mal kacke! Bin ich froh, dass ich NIE eine geschrieben habe und auch NIE werden! yiihaa
Aber das nächste mal verlange ich Schmerzensgeld fürs Korrigieren von langweiligen Hausarbeiten… oder Schokolade.
…ein bißchen Schokolade könnte beim nächsten Mal drinsein. :popcorn
hoi hoi, listenreich wurde ich soeben früher entlassen.. jipieee
was ist mit den Zivis aus Regensburg, traun die sich dieses Wochenende nach Nürnber oder bleiben sie lieber da wo ihnen nix passieren kann??
los raus damit!
Beste Grüssää
Ich bin in Frankens Rot-Weißer Metropole. :cheers