Es war ein Abend irgendwann im Februar des letzten Jahres. Die Straßen und Bürgersteige mit Schnee bedeckt. Wir hatten gerade ein Zimmer in unserer zweiten Übergangswohnung in München bezogen: Plattenbau wie in Ostdeutschland. Keine Möbel. Eine Matratze am Boden. Ich gehe bei Minusgraden eine Runde um den Block und telefoniere mit meinem alten Kollegen und Gassenhauer Philipp S. Wir sprechen über dieses und jenes. Dann sagt er:
„Ja, To-Do Listen sind gut. Sie halten einen über Wasser!“
Es war einer dieser Sätze, die sich 2013 bei mir eingeprägt haben.
Zweitausenddreizehn war ein anstrengendes Jahr. Ein unglückliches und in Teilen sogar unerträgliches Jahr. Zweitausenddreizehn bestand aus einer neuen Stadt, drei verschiedenen Wohnungen und drei neuen Jobs. Es war ein Jahr im Umbruch. Es war ein Jahr mit Bruch.
Da war dieses Gefühl ein Leben zu verschwenden. Ich war unglücklich, orientierungslos und verzweifelt. Ich habe erfahren, erfahren müssen, was mir selbst wichtig ist. Wie gut und glücklich dieses Leben war, das wir bis dato führen durften. Ich habe, die ein oder andere Sache zu ernst genommen, war bisweilen am Ende meiner Kräfte und habe gemerkt, wie wichtig Familie und Freunde sind. Ich habe nette Menschen und menschliche Arschlöcher kennengelernt. Ich habe viel gelernt. Über Start Up´s, Mittelständler und Großkonzerne. Ich habe mich versucht einzuleben in einer Stadt, nein in der Stadt, die ich seit frühesten Jahren verabscheut habe. Es waren nicht die einfachsten Vorrausetzungen für ein gelungenes Zweitausenddreizehn. Am Ende nehme ich vor allem Erkenntnisse und Erfahrungen mit. Wer weiß, wofür sie noch einmal von Nutzen sind. Am Ende habe ich eine Stelle gefunden, von der ich sagen kann, dass sie für mich endlich eine richtig gute Anstellung ist. Was nicht bedeutet, dass ich Anstellungsverhältnisse als solche – also proletarische Verhältnisse per se – als gut und erstrebenswert empfinden würde. Aber zu alledem, da gibt es viele Gedanken. Gedanken, die noch geordnet werden wollen.
Zweitausenddreizehn hat – auf den Tag genau vor einem Jahr – einen bitteren Anfang genommen und sich irgendwann, irgendwie langsam gebessert. Und natürlich gab es sie auch: Die schönen Momente mit netten Menschen. Urlaube, Hochzeiten und unser 10 Jähriges Jubiläum. 365 Tage später, ist heute jetzt alles zumindest einmal wieder ganz in Ordnung. 365 Tage später steht auf meiner To-Do Liste: „Seite15 – Rückblick in Worten & Bildern“. Das hier waren die Worte. Die Bilder folgen.