Ich wälze Buch um Buch. Lese Texte über Autobahnstaus und den Erödlschock von 1973. Über Niklas Luhmanns Systemtheorie, Martin Heideggers Philosophie. Über Jürgen Habermas, Jacques Derrida und über Spielzeug. Über Marken, Werbung, das 19te Jahrhundert und die Grenzen des Wachstums. Über Kultur und Kontingenz. Über Kaufhäuser als Museen; über die Industrialisierung, die Globalisierung und Plastik als Werkstoff. Über das Bauhaus, die Postmoderne, Photographie und Schizophrenie. Über PackShots, Michel Foucault und Pierre Bourdieu. Ich lerne ein ganz klein wenig die Welt zu verstehen – nicht meine Masterarbeit.
Was nach einer Klage klingt ist vielmehr ein Hoch auf das Horizontale – auf die Breite all dieser Vertikalen. Mir eröffnet sich zunehmend das komplexe Verhältnis der einfachen Dinge. Es ist ein Hoch auf das Humboldtsche Bildungsideal, ja vielmehr auf die Geisteswissenschaften deren vorangiger Zweck ja nie in der Sache sondern immer in ihrem Verstehen liegt.