Obwohl wir aus unserem Penthouse im 55ten Stock einen tollen Blick über Las Vegas hatten, obwohl Maike und Ich David Copperfield die Hände geschüttelt haben und obwohl wir 120 Dollar Gewinn aus dem Bellagio mitgenommen haben ist Las Vegas einfach nicht meine Stadt. Wahrscheinlich ist sie sogar in vielen Punkten genau die Antithese zu all dem für das ich normalerweise einstehe. Natürlich war Las Vegas eine tolle Erfahrung. Etwas das man tatsächlich einmal erlebt haben muss. Im Endeeffekt aber bedient die Stadt nur all ihre Voruteile. Die postiven wie negativen. Sie ist wie die Kids aus dem Golfverein deiner Eltern, die sich zum 18ten Geburtstag Champanger schenken lassen statt Konzertkarten für die Strokes. Es ist eine Welt deren Gesprächsthema die Clubrechnungen von gestern Nacht sind. Vielleicht habe ich ein paar Jahren die Größe da darüber zu stehen, das Geld dort ein Vermögen zu verspielen und die Freunde im Schlepptau, die einen guten Abend ausmachen. Erstrebenswert kommt mir all das gerade aber wahrlich nicht vor.
Manchmal schreibe ich an Zeilen wie diesen eine halbe Stunde. Das ist wie wenn Du solange an einem Motiv mit deiner Kamera arbeitest bis das Foto endlich so aussieht wie es deine Augen in der Realität wahrgenommen haben. Das ist schwieriger und langwieriger als sich all das anhört. Aber es ist eben auch wichtiger als sich all das anhört.
Nach 30 Minuten bin ich jetzt zufrieden mit diesen 12 Zeilen und 13 Rechtschreibfehlern. Zufrieden obwohl ich das Hofbräuhaus nicht mehr untergebracht habe. Zufrieden obwohl es die Ruth nicht mehr in diesen Text geschafft hat. Ruth und Las Vegas sind nämlich auch so zwei Antithesen. Aber all das ist jetzt egal. Es ist das Bild das ich zeichnen und die Erinnerung die ich festhalten wollte.
Och, 13 Rechtschreibfehler? Die kann ich nicht finden. Aber die Interpunktion, Michael, die Interpunktion!!! hehe!
Naja ich habe mal so grob überschlagen. In den 13 sollten die Interpunktionsfehler dann mit drin sein Lydipü ;-)
warum habt ihr eigtl net gleich gheirat?
Weil ich dazu „Live from the Eastcoast“ hören wollte – und das hatte keine Kapelle im Repertoire.
schade.. will endlich ein gesundes hochzeitsfest