07:30 aufstehen, 12:30 Mensa, 16:00 Kaffeepause. Das ist mein Rythmus seit einigen Monaten. Ich schaffe so knapp acht Stunden für die Masterarbeit pro Tag. Über 120 Bücher habe in den letzten Wochen an- oder eben komplett gelesen. Es ist ein guter Rythmus bis dato. Und ich fürchte sogar ich werde ihn ein klein wenig vermissen. Die Mensa, die Kaffeepause und die Bib. All die bekannten und unbekannten Gesichter um mich herum. Das Heer von 18.574 gleichaltrigen Studenten.
Und gleichzeitg lichten sich hier langsam aber sicher die Reihen. Die Doro hat abgeben, Tim und Stefan werden auch nicht mehr all zu lange brauchen. Ganz zu schweigen von all denen die schon gegangen sind. Und ich?
Ich bin dann zumindest einmal soweit, dass ich anfangen kann zu schreiben. Es ist ein seltsamer Status zwischen Monotonie und Zufriedenheit. Zwischen Ungewissheit und Aufbruch. Weg von der Uni, weg von Campus und Studentenleben. Es ist ein Ende und ein Anfang. Das Ende unserer Ausbildung, einer Ausbiludng, die unser Leben die letzten 20 Jahre bestimmt hat. Nun wechseln wir. Mit all unserer Expertise und Cleverness. Mit all dem Wissen und der Weisheit, die man uns mitgegeben hat. In die Unternehemensberatungen und Steuerkanzleien dieser Welt. In Ämter und Arbeitsverträge. Mit der Aussicht auf 2,5 netto und die 45 Stunden Woche. Versteckt vor der Welt. Versteckt hinter den Powerpointpräsentationen und Excelltabellen dieser Welt. Dazwischen Fitnessstudio, ein schönes neues Auto und eine Designercouch für den Feierabend zu zweit. War das die Vision die wir hatten? Werden wir uns selbst damit gerecht? Es war klar, dass es nicht so bleiben konnte, nur dass es nicht so werden durfte, das wusste ich auch. Seit langem schon.