Ohne Titel.

Ich wälze Buch um Buch. Lese Texte über Autobahnstaus und den Erödlschock von 1973. Über Niklas Luhmanns Systemtheorie, Martin Heideggers Philosophie. Über Jürgen Habermas, Jacques Derrida und über Spielzeug. Über Marken, Werbung, das 19te Jahrhundert und die Grenzen des Wachstums. Über Kultur und Kontingenz. Über Kaufhäuser als Museen; über die Industrialisierung, die Globalisierung und Plastik als Werkstoff. Über das Bauhaus, die Postmoderne, Photographie und Schizophrenie. Über PackShots, Michel Foucault und Pierre Bourdieu. Ich lerne ein ganz klein wenig die Welt zu verstehen – nicht meine Masterarbeit.

Was nach einer Klage klingt ist vielmehr ein Hoch auf das Horizontale – auf die Breite all dieser Vertikalen. Mir eröffnet sich zunehmend das komplexe Verhältnis der einfachen Dinge. Es ist ein Hoch auf das Humboldtsche Bildungsideal, ja vielmehr auf die Geisteswissenschaften deren vorangiger Zweck ja nie in der Sache sondern immer in ihrem Verstehen liegt.

Vollversammlung.


Einmal mehr wird protestiert: Gegen Kürzungen im Bildungsbereich. Genau wie vor exakt einem Jahr. Das bemerkenswerte diesmal: Hochschulleitung und Rektor rufen zum Protest auf; stellen Studenten wie Mitarbeiter frei. Ich sehe all das in einer Reihe: Hörsaalbesetzung, Stuttgart 21, Castortransport und jetzt eben wieder Bildungspolitik. Ist das eine neue Lust am Demonstrieren in diesem Land oder regieren Bundesländer und Bund tatsächlich an den Interessen der Wähler vorbei? Ich glaube diese Sache ist – wie die Welt im Allgemeinen – zu komplex geworden für eine einfache Antwort.

1+2=0

Erst hatte ich kein Masterthema. Dann eines und schließlich zwei. Zwei andere wohlgemerkt. Was dann in der Summe wieder drei und damit keines ergibt. Was bleibt ist die Hoffnung. Die Hoffnung das daraus dann irgendwann wieder eins wird.

on3 Festival

Am 27.11. findet in München das on3 Festival statt. Das ist tatsächlich auch dreimal eine gute Sache. Erstens findet das Ganze im Funkhaus und den holzgetäfelten Orchesterstudios des BR statt – da kommt man sonst nicht so einfach rein. Zweitens spielen dort Bands von denen mit Sicherheit ein paar Monate später in den großen Musikzeitschriften zu lesen sein wird. Last but not least sind 29 € für 15 Bands an einem Abend ein fairer Deal. Morgen startet der Vorverkauf. Und übermorgen ist das Ding dann wahrscheinlich ausverkauft. Also Zack Zack wer mitmöchte.

Sportschau.

Vor 5 Jahren habe ich in meinem Moleskine vermekt:

Mein Leben scheint langweilig geworden zu sein – mittlerweile interessiere ich mich sogar für Fußball.

Und gerade eben freue ich mich einmal mehr über einen Sieg für den Club in einer bis dato tollen Saison. Vielleicht ist mein Leben ja tatsächlich langweilig geworden. Vielleicht haben sich auch einfach nur die Prioritäten verschoben. Wie auch immer: Was der Club in dieser Sasion macht ist überragend.